Scherenfernrohr AST 10 x 45 (Sowjetunion/Warsch. Pakt)

 

Das Scherenfernrohr-Modell wurde um 2020 von verschiedenen Online-Händlern in gutem Zustand günstig angeboten. So erhielt ich ein praktisch unbenutztes Exemplar der 50 er Jahren mit vollständigem Zubehör in stabilem Transportbehälter einschl. Holzstativ. Das Scherenfernrohr stammt aus russischer Fertigung oder aus Lizenzbau eines ehem. Ostblocklandes. 

Wegen schlechter Luftqualität am Lagerort oder ungeeignetem Okularfett war deutlich 'Nebel' auf  den Glasflächen. Das Fernrohr ließ sich gut demontieren und reinigen. Die Justierung konnte ich für meinen Augenabstand aber nur notdürftig herstellen. 

 

Die Konstruktion ist ähnlich dem SF 14, relativ leicht und handlich. Die Vergütung ist gut und ohne Gelbstich oder warme Tönung wie bei vielen Sowjetischen Optiken. Das Bild wirkt hell. Der Objektivabstand beträgt für meinen Augenabstand (74 mm) ca. 70 cm. Die optische Leistung ist gut mit einem eindrucksvollen räumlichen Bildeindruck.

 

Screenshot-Ausschnitte von Website: rwd-mb3.de

 

Vorhandene Faltenbalg-Augenmuscheln (ähnlich Zeiss NVA 7x40) habe ich abgenommen, weil sie den Einblick zu sehr behindern und habe provisorische Augenmuscheln mit deutlich kürzerem Augenabstand angebracht. 

 

Näheres zu Scherenfernrohren findet sich auch in: Seeger: Carl Zeiss Jena Handferngläser von 1894 - 1919 ('blaues Buch'), ab Seite 239 (Relieffernrohre 1893/94 - 1930).

 

 

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