Militärische Stativoptiken

Unter Militär.-Stativoptik angesprochene Instrumente sind nicht mehr einfach mitnehmbare Handferngläser, sondern zumeist deutlich schwerere, aufwendiger gemachte Optiken mit Halteeinrichtungen für Stative, oder militärisches Gerät. Im Gegensatz zu militärischen, haben stativgestützte Astro-Optiken zumeist größere Brennweiten und sind eher auf starke Vergrößerung ausgelegt.


Militär. Stativoptiken bieten meist entspannten, ruhigen Einblick von hoher Qualität, oft auch mit einem großen Sehfeld. Übergänge zu handgehaltenen Ferngläsern sind fließend. So zeigen eine ganze Reihe von Militär.-Handferngläsern beachtliche Leistungen, und ermöglichen auch langes ermüdungsfreies Beobachten. Militär. Stativoptiken sind aber noch einmal eine Klasse für sich, ein Qualitätssprung den man sich nicht entgehen lassen sollte. Meist ist damit auch ein 'Kostensprung' verbunden und der Erhaltungszustand von Instrumenten vor 1990, oder gar vor 1945 ist, wie bei Handferngläsern oft nicht so erfreulich.


Auch ist die Wertschätzung solcher Optik sehr abhängig von der individuellen Wahrnehmung und bei Scherenfernrohren / Entfernungsmessern vom räumlichen Sehvermögen, das recht unterschiedlich sein kann. Optiken mit stark erweiterten Objektivabstand können geradezu 'bewusstseinserweiternd' wirken. Man sieht dreidimensional verstärkte, sehr plastische Bilder mit hoher Intensität, die es für ein normales Auge gar nicht gibt. Die Wirkung ist kaum in Worte zu fassen, man muss es selber gesehen haben. Das gilt besonders für die qualitativ hochwertigen Deutschen und Sowjetischen Raumbild-Entfernungsmesser um 0,9 m Objektivabstand. Einschränkend muss aber auch gesagt werden, dass Neu-Justierung von Scherenfernrohren oder gar Entfernungsmessern für 'Hobby-Schrauber' schwer oder kaum möglich ist. 


Eine andere Herausforderung ist solche hochwertigen Optiken tatsächlich auch zu nutzen. Mit etwas Kreativität lassen sich beispielsweise Stativaufnahmen für leichte moderne Aluminiumstative herstellen. Mithilfe geeigneter Tragetaschen lassen sich Flak- oder Scherenferngläser, Stativ und Klappstühlchen auch gut zu Aussichtspunkten transportieren. Und eigentlich erst dort, im 'Feldeinsatz' wird deutlich was man an diesen Instrumenten hat und was diese Optiken leisten. 

 

Zum Einstieg eine Buchempfehlung, die man auch gut über Fernleihe bei Büchereien oder Hochschulbibliotheken ausleihen kann:

Seeger: Militärische Ferngläser und Fernrohre in Heer, Luftwaffe und Marine (450 Seiten, 800 s/w Abbildungen, 2005). Etwa ein Drittel des Buches behandelt Militär. Stativoptiken.

 

 

Nachfolgend 3 Beispiele eigener Gelegenheitskäufe: